Bedeutung wissenschaftstheoretischer Reflexionen für den politikwissenschaftlichen Erkenntnisproduktionsprozess
In: Theoriearbeit in der Politikwissenschaft, S. 33-50
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Rolle wissenschaftstheoretischer Überlegungen in der Politikwissenschaft. Jede wissenschaftliche Analyse und jede empirische Forschung geht von jeweils spezifischen wissenschaftstheoretischen Voraussetzungen aus. Allerdings werden diese Grundannahmen nur selten explizit dargestellt. Da diese Prämissen gravierende Auswirkungen auf den Forschungs- und Erkenntnisprozess haben, ist es für die Arbeit jeder Politikwissenschaftlerin oder jedes Politikwissenschaftlers notwendig, sich einen Überblick über verschiedene wissenschaftstheoretische Ansätze zu verschaffen und deren Argumente zu reflektieren. Der Beitrag verweist zunächst darauf, dass politikwissenschaftliche Erkenntnisse das Ergebnis eines Produktionsprozesses sind und skizziert die Reflexions- und Analyseebenen sozialwissenschaftlicher Forschung. Anschließend unterscheidet der Beitrag zwischen Ontologie und Epistemologie und stellt anhand der jeweiligen Grundannahmen wichtige sozialwissenschaftliche Forschungsansätze dar, wobei auch auf die Auswirkungen auf die politikwissenschaftliche Forschung hingewiesen wird, die mit der jeweiligen wissenschaftstheoretischen Prämisse verbunden ist. Vorgestellt werden: positivistische Ansätze, interpretative Ansätze, poststrukturalistische Ansätze, kritisch-realistische Ansätze. Abschließend geht der Beitrag auf das Verhältnis von Wissenschaftstheorie/ -philosophie und den Sozialwissenschaften ein. (ICA2)